Moody´s senkte seine Einschätzung der spekulativen Staatsanleihen
Weihnachten 2001 konnte Argentinien nicht mehr zahlen und war erst 2005 bereit, rund 50 % des Guthabens zurück zu zahlen - in Form neuer Anleihen.
Die Zahlungsfähigkeit des Herausgebers kann sich im Laufe von Monaten ändern - und damit auch die Einschätzung der Agenturen. Gefährlich wird es, wenn die Einschätzung auf spekulatives Niveau sinkt: Ba/BB und darunter. Ein erfahrener Sparer geht weiteren Verlusten aus dem Weg. Er verkauft lange bevor der Herausgeber vielleicht zahlungsunfähig und seine Anleihe dann ggf. wertlos wird. Die Börse reagiert oft schon vor den Agenturen: Eine (in Aussicht gestellte) vergleichsweise hohe Rendite ist immer ein Zeichen für ein hohes Verlustrisiko.
Bevorzugte Behandlung: Erst wenn Unternehmen alle Zinsen bezahlt haben, können Aktionäre auf Dividenen hoffen. Und selbst im Falle einer Pleite werden Anleihesparer noch vor Aktionären ausbezahlt - soweit Vermögen da ist.
Qualität schützt fotolia
Gute Anleihen mit Güteklasse Aaa, Aa oder A sind eine besonders sichere Anlage, vergleichbar mit Policen oder Verträgen von zahlungskräftigen Bausparkassen, Versicherungen oder Banken. Auch die Güteklasse Baa ist noch vergleichsweise sicher.
Einsteiger-Tipp: Wer ruhig schlafen will, greift zu Anleihen höchster Qualität. Zum Einstieg eignen sich die jederzeit gut verkäuflichen Bundeswertpapiere. Aber auch etwas höher verzinste deutsche Pfandbriefe eignen sich gut: Diese speziellen Bankanleihen sind z.B. durch erstrangige Immobiliensicherheiten "gedeckt" und damit selbst vor einer Bankpleite sicher.
Besondere Anleihen: Für fast jeden Geschmack gibt es Anleihen mit besonderen Rückzahlungsbedingungen. Näheres steht in den Anleihebedingungen oder im Emissionsprospekt. Wichtiger Sonderfall: Eine kündbare Anleihe darf der Herausgeber vorzeitig zurückzahlen.
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